Sonntag, 30. Juli 2017

Der Seoraksan-Nationalpark bei Sokcho

Der Seoraksan-Nationalpark ist der beliebteste Park der Südkoreaner, da er nur 10 km von Sokcho entfernt liegt.
Sokcho ist ein Badeort an der Ostküste der koreanischen Halbinsel, den man aus Seoul in zwei Stunden erreicht.


Am Eingang zum Nationalpark werden die Besucher von diesem imposanten Tor begrüßt.


Die billige Busfahrt für 1 Euro von Sokcho zum Park endete wie die Anreise nach Oberstdorf im Stau, doch dadurch konnte ich erste Bilder der bis zu 1700 m hohen Granitberge machen.


Im Eingangsbereich wird man von einem bronzenen Buddha willkommen geheißen, doch vor dieser Statue wurde deutlich weniger gebetet als es in Thailand der Fall gewesen wäre, denn in Südkorea sind ca. 30 % religionslos, 30 % sind Christen und nur 20 % sind Buddhisten.



Am Fuße der schönen Berge bewohnen buddhistische Mönche ein ebenfalls sehenswertes Kloster.


Mit meinen neuen Schuhen von "The North Face", die ich in Laos gekauft hatte, war ich nun bereit zum Aufstieg.


Aufstieg zum Ulsanbawi

Der Ulsanbawi auf 875 m war vom Tal auf annähernd Meereshöhe nicht zu sehen, jedoch konnte ich am Beginn des Weges seinen kleinen Bruder Dalmabong erspähen, der 635 m über dem Meer liegt.


Der dreistündige Aufstieg begann gemütlich an einem Bach entlang.


Nach ca. einer Stunde erreichte ich eine Grotte, in der bereits im 7. Jhd. buddhistische Mönche gebetet und meditiert hatten.
Von hier aus war dann auch zum ersten Mal ein Teil der Gipfelregion des Ulsanbawi zu sehen.


Danach wurde es immer steiler und es boten sich fantastische Ausblicke auf die Gipfel der gegenüberliegenden Gebirgskette, die bis zu 1700 m über dem Meer liegen.




Der Ulsanbawi ist eine Granitformation, die im Gipfelbereich einen Umfang von ca. 4 km hat.



Und obwohl der Nebel nun immer mehr die Sicht versaute, bin ich die ca. 500 Stufen zum Schluss auch noch hoch.
Hier konnte ich zum ersten Mal ein bisschen nachfühlen, warum Bergsteiger unbedingt den Gipfel erreichen wollen.
Auch meine Aktion war Schwachsinn, da der Nebel keinen Ausblick mehr auf die umliegenden Berge gewährte.


Nach 5 Stunden bin ich dann im Tal wieder angekommen und habe mir diesen koreanischen Pancake mit Tintenfisch und Gemüse gegönnt! 😁


Samstag, 29. Juli 2017

Bukchon Hanok Village - traditionelle koreanische Häuser

Bukchon (Norddorf) ist das Gebiet zwischen den beiden wichtigsten Palästen Seouls, dem Gyeongbokgung im Westen und dem Changdeokgung im Osten, die nur ca. einen Kilometer auseinander liegen.
In Bukchon wohnten früher die hochrangigen Regierungsbeamte des Königs und der Adel.

"Hanok" ist die Bezeichnung für ein traditionelles koreanisches Haus.
Hanoks gibt es in verschiedenen Grundrissen, wobei in Seoul die quadratische Form gebaut wurde, die mit einem Innenhof im Sommer Schutz vor der Sonne bietet.


Ein Haus bzw. Dach im hügeligen Bukchon liegt unmittelbar neben dem anderen und erinnert an die Bauweise in Südeuropa.



Ein modernes, schönes Haus, das die Dachform eines Hanoks nachahmt und eines der zahlreichen Cafés in Bukchon beherbergt.


Es sind sehr viele Touristen in Bukchon unterwegs, weshalb die jetzigen Bewohner auch an den meisten Häusern Schilder angebracht haben, auf denen sie um Ruhe bitten.
Viele Koreaner waren auch hier in ihrer traditionellen Kleidung "Hanbok" auf Besichtigungstour.


Neben Cafés sind in einigen Hanoks auch Galerien und Modeboutiquen untergebracht.


Alt neben neu in Bukchon, wobei auch dieser Inhaber die Touristen eindringlich bittet, seine Treppenstufen nicht zu betreten.


Andere Bewohner laden mit ihren schön geschmückten Häusern dagegen zum Fotoshooting ein.


Donnerstag, 27. Juli 2017

Changdeokgung - UNESCO Weltkulturerbe in Seoul

Der Palast Changdeokgung ist kleiner als sein großer Bruder Gyeongbokgung, der nur einen Kilometer westlich von ihm steht, doch er ist der einzige Palast in Seoul, der zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, da sich seine Gebäude harmonisch in die hügelige Landschaft einfügen.

Im Bild das Eingangstor zum Palast.


Der Changdeokgung wurde 1412 fertiggestellt, weil im Streit um die Thronfolge einige Morde im ersten Palast Gyeongbokgung stattgefunden hatten und dadurch die Autorität des Gyeongbokgung untergraben war.

Im Bild die Thronhalle und der Thron des Königs.



Seinen Status als Weltkulturerbe hätte der Palast aber nie ohne den "Secret Garden" erhalten, der sich nördlich der Thronhalle anschließt und den früher nur die königliche Familie mit ihren Dienern betreten durfte.


Vielleicht hätten diese beiden hübschen Koreanerinnen in ihrer traditionellen Kleidung "Hanbok" aber auch schon damals in den "Secret Garden" gedurft.


In diesem Gebäude hat der letzte koreanische Kaiser Sunjong (die Proklamation zum Kaiserreich erfolgte 1897) seine finale Amtshandlung vollzogen:
1910 unterschrieb er die Abtretung aller Souveränitätsrechte an Japan, womit Korea zu einem Teil des Japanischen Kaiserreichs wurde.


Zwei Pavillons im "Secret Garden", dessen koreanischer Name "Biwon" ist.


Dieses junge Paar hat mir erklärt, dass ihre Handzeichen die Bilder einfach lustiger machen sollen und keine Bedeutung haben.


Ein weiteres Gebäude im "Secret Garden" neben dem Teich mit Lotusblumen.


Auf diesem Foto, das offensichtlich im Herbst aufgenommen wurde und am Eingang zum Palast hängt, erkennt man unten rechts das Haupttor, in der Mitte die Thronhalle und dahinter einen Teil des 32 ha großen "Secret Garden".
Die Gebäude links von der Thronhalle dienten den Beamten zur Erledigung der Regierungsgeschäfte.
In den Gebäuden rechts von der Thronhalle wurden u.a. Sitzungen abgehalten und Porträts der verstorbenen Könige aufbewahrt.




Dienstag, 25. Juli 2017

Seoul Tower - fantastischer Ausblick auf "Little Tokyo"

Da im Großraum Seoul nur ca. 25 Millionen Menschen leben, wird er manchmal auch etwas abfällig "Little Tokyo" genannt.
Das Panorama vom Seoul Tower ist überragend, da dieser auf dem Namsan, dem Hausberg in der Mitte Seouls steht.

Hier der Blick nach Norden auf die City Seouls und die Berge des Bukhansan Nationalparks, die eine Höhe von 800 m erreichen.
https://m.youtube.com/watch?v=t2YwW37_m7A


Der Namsan ist ca. 265 m hoch und der Seoul Tower nochmal 236 m obendrauf.
Über den Namsan lief auch die 18 km lange Stadtmauer aus dem 14. Jhd., von der Reste rechts im Bild zu sehen sind.


Hier der Blick nach Süden über den Fluss Hangang, der Seoul teilt und weiter nördlich auch zum Grenzfluss zu Nordkorea wird.


Auf dem Namsan gab es früher eine Feuersignalstation (im Hintergrund zu sehen), die Endpunkt von Signalketten ab den Landesgrenzen war, um den König über den Angriff feindlicher Truppen schnell zu informieren.


Die Aussicht nach Westen und auch hier im Hintergrund kleine Berge, die Seoul in allen Himmelsrichtungen umgeben.


Auf der Aussichtsplattform im Seoul Tower gibt es natürlich Süßigkeiten für die Kinder und für mich! 😎


Der Blick nach Osten, der auch einen Teil des Namsan Parks zeigt, der schöne Wege durch den Wald bietet.


Am Fuße des Seoul Towers sind an vielen Stellen unzählige Liebesschlösser angebracht.


Das Panorama nach Nordnordost oder abgekürzt NNO für uns alte Geographen!


Diese schöne Farbkombination hat die Koreaner natürlich zum Posieren eingeladen.


Erneut die Aussicht auf die City Seouls, die in diesem Augenblick von einer großen Wolke vor der Sommerhitze beschützt wurde.


Sonntag, 23. Juli 2017

Gyeongbokgung - die strahlende Glückseligkeit Seouls

Am Ende des Mittelstreifens der Sejong, einer Straße, die von 16 auf 10 Fahrspuren zurückgebaut wurde, sieht man das Eingangstor zum 1395 fertiggestellten größten Palast Seouls, dem Gyeongbokgung, was übersetzt "strahlende Glückseligkeit" bedeutet.
Des Weiteren thront im Bild König Sejong, der im 15. Jhd. das koreanische Alphabet erschuf und die Wissenschaften stark förderte.


Natürlich wurde dieser Palast schwer bewacht, was die Koreaner aber nicht daran gehindert hat, mit den Wachen in ihrer traditionellen Tracht "Hanbok" zu posieren.


Wie bei den großen Palästen in Asien üblich, ist das riesige Areal durch weitere Mauern und Tore unterteilt.


Nach dem 3. Tor erreichte ich endlich die Thronhalle der Könige Koreas. Sie residierten hier ab 1395 ca. 200 Jahre lang, bis im Krieg gegen Japan der ganze Palast abbrannte.
Der Palast wurde erst im 19. Jhd. wieder aufgebaut, doch während der japanischen Besatzung von 1910-1945 erneut stark zerstört, da die Japaner mit diesem Vorgehen den Stolz der Koreaner brechen wollten.


Man sieht also nur Rekonstruktionen, die aber deutlich besser sind als im Mandalay Palace in Myanmar und alleine schon die vielen Koreaner in ihrer traditionellen Kleidung waren ein Augenschmaus.


In diesem Gebäude ist ein Museum für die 1895 von japanischen Agenten ermordete Königin Min eingerichtet, da diese sich für stärkere Verbindungen zu Russland engagierte, um den japanischen Einfluss in Korea zurückzudrängen.


Ein schöner Pavillon auf dem Palastgelände.


In einem Garten bin ich dann auf diese witzige Familie gestoßen.


Ein großer Pavillon, der für Feste genutzt wurde und dessen Graben als Löschwasserspeicher gedient hat, denn die Palastgebäude wurden im Winter durch eine Fußbodenheizung mit Holzkohle aufgewärmt, was dann ab und zu natürlich auch einen Brand verursachte.


Vom Palast sieht man auch die Granitberge des Bukhansan Nationalparks, der am Stadtrand von Seoul beginnt.