Montag, 29. Mai 2017

Mahamuni-Statue - die mit Blattgold überhäufte Buddhafigur

In der Mahamuni-Pagode in Mandalay steht die am meisten verehrte Buddhafigur Myanmars.
Sie soll eines von fünf Ebenbildern Buddhas sein, das bereits zu Buddhas Lebzeiten vor ca. 2500 Jahren erschaffen wurde.


Die Statue ist 3,80 m hoch und ursprünglich aus Bronze, doch in der Zwischenzeit so stark mit Blattgold beklebt, dass dieser Buddha nun eine schwere Adipositas aufweist.
Das Gewicht des aufgeklebten Blattgoldes wird auf mehrere Tonnen geschätzt.


Dieser Schwergewichtsbuddha wird von allen vier Seiten angebetet, wobei


auf der Rückseite eine Wand die Sicht auf den Buddha versperrt und die Gläubigen deshalb vor einem Live-Fernsehbild der Figur beten, auch wenn dieses gerade ausgefallen ist.


Im Tempel befindet sich auch ein riesiger Gong, der von dieser Frau über eine sehr lange Zeit an vielen Stellen berührt wurde, insbesondere hat sie auch die aufgetragene Schrift mit ihren Händen nachgezeichnet.


Neben dem riesigen Gong stehen kleine Buddhafiguren für den jeweiligen Wochentag des Geburtsdatums.
Die Gläubigen übergießen ihren Buddha so oft mit einer Schale Wasser, wie man alt ist plus ein Jahr.


Sonntag, 28. Mai 2017

Blattgold-Herstellung in Mandalay

Anders als im Reiseführer beschrieben, habe ich in der 78th Street und der 36th Street von Mandalay nur einmal das gleichmäßige Klopfen der Goldschläger gehört, die das hauchdünne Blattgold für die Tempel herstellen.

Verpackt in Lederlappen und Bambuspapier wird das Gold, das oft aus dem Ayeyarwady und seinen Zuflüssen stammt, eingespannt und


danach 6 1/2 Stunden mit einem 3 kg schweren Hammer darauf eingehauen.
Der Job des Goldschlägers ist begehrt, da er ein sicheres Einkommen garantiert.



Am Ende ist das Gold nur noch einen Tausendstel Millimeter dick und wird von Frauen in windgeschützten Räumen auf verschiedene Größen zugeschnitten und verpackt.

Auf dem Tisch sieht man auch das platt geschlagene Gold auf dem Bambuspapier vom Produktionsprozess.


Das Gold wird nicht nur zum Bekleben von Buddhafiguren und Statuen von heiligen Mönchen verwendet, sondern es wird auch gegessen, weil es eine positive gesundheitliche Wirkung haben soll.

Die kleinen Röhrchen zum Verzehr kosten 10, die größeren 15 US-Dollar.


Donnerstag, 25. Mai 2017

Best of the Best - der Karaoke-Tempel in Mandalay

Das Nachtleben in Mandalay bietet fast nur eine Möglichkeit: Man geht in einen KTV (Abkürzung für Karaoke Television). Doch im Gegensatz zu Europa ist man dort nicht in einem großen Raum, in dem einer auf der Bühne singt, sondern man mietet sich einen kleinen Raum mit Freunden zum Singen.
Der wohl beste KTV in Mandalay ist der Karaoke-Tempel "Best of the Best", der von einem Chinesen betrieben wird und den auch hauptsächlich chinesische Geschäftsleute für ihre Abendentspannung nutzen.


Der Tempel hat im Gegensatz zum Ananda-Tempel in Bagan nur zwei Flügel, doch diese sind dreistöckig.


In jedem Flügel eines Stockwerks gibt es mindestens 10 Zimmer, also insgesamt mindestens 60 Zimmer im ganzen Tempel.


Die Miete für einen Raum beträgt ca. 13 Euro die Stunde. Getränke und Essen sind zu normalen Preisen (z. B. ein Bier für ca. 2 Euro) erhältlich.



Ich war mit meinem Taxifahrer da und wir haben uns zur Unterstützung noch eine Sängerin gemietet, die ebenfalls ein paar Euro pro Stunde kostet.
Am Ende waren wir 4 Stunden im Tempel, hatten einen Riesenspaß beim Singen von z. B. "Last Christmas" bei 35 Grad Außentemperatur nachts und das Ganze hat mich dann 100 Euro gekostet, doch das war mir diese neue Erfahrung auch wert.




Dienstag, 23. Mai 2017

Auslaufen in Kalaw

Nach der anstrengenden Trekkingtour habe ich gefaulenzt und zum Auslaufen Spaziergänge in Kalaw gemacht.

Wie bereits gesagt, ist Kalaw trotz 180 000 Einwohnern ein Kaff. Es gibt keinen Supermarkt, dafür aber einen großen Markt im Zentrum, der eigentlich auch alles anbietet (z. B. Nivea Deo für 2 Euro wie in Deutschland), nur eben auf Hundert oder mehr kleine Stände verteilt.




Die Hauptstraße von Kalaw, an der hauptsächlich Tickets und Essen für die zahlreich durchfahrenden Busse und Minivans verkauft werden.


Die Islam-Schule (4 % der Birmanen sind Moslems) in Kalaw, in der die Kinder nach Auskunft des Lehrers in den derzeitigen Schulferien jeden Morgen 4 Stunden im Koran lesen müssen. Nachmittags habe ich sie dann tatsächlich Spielen gesehen.


Auf dem Weg zu einem Tempel in den Außenbezirken Kalaws.


So sieht das "Taxi Mama" wohl überall in Südostasien aus.


Der Modedesigner von Kalaw hat sich in die ruhigeren Außenbezirke zurückgezogen.


Samstag, 20. Mai 2017

Trekking von Kalaw zum Inle-See (3. Tag)

Der dritte Tag begann gemütlich mit einem Abstieg und der Wanderung durch ein breites Tal der Shan-Berge.


Wir durchquerten weitere Bauerndörfer,


waren nicht nur für die Kinder eine willkommene Abwechslung,


sahen erneut viele Frauen bei der Feldarbeit und


schwitzten in der Sonne, während andere klüger waren als wir!


Total kaputt erreichten wir schließlich den Teil des Shan-Plateaus mit dem Inle-See und wurden zuerst durch die Kanäle mit den schwimmenden Gärten der Bauern und


danach über das offene Wasser mit dem Langboot nach Nyaungshwe gefahren.
Der Inle-See ist der zweitgrößte See Myanmars, hat eine Länge von 22 km, eine Breite von 11 km und liegt auf einer Höhe von 900 Metern.


Kurz vor Nyaungshwe trafen wir noch einmal auf badende Wasserbüffel in einem Kanal.


Ohne Verluste hatte unsere internationale Gruppe (Holland, England, Irland, Kanada und zwei Deutsche) mit unserer Reiseführerin Xenia die ca. 80 km lange Wanderung bewältigt und drei tolle und vor allem lustige Tage erlebt.
Wer zuerst die oder den zweite(n) Deutsche(n) unserer Gruppe errät, bekommt ein Freibier von mir bei meinem nächsten Besuch in Jongna! 😀


Freitag, 19. Mai 2017

Trekking von Kalaw zum Inle-See (2. Tag)

Nach einem weiteren Aufstieg am Beginn des zweiten Tages erreichten wir eine Vegetationszone mit sehr schönen Kiefernwäldern, die einen Kanadier unserer Gruppe an seine Heimat erinnern ließen.


Auch die Aussicht war sehr beeindruckend und hat zu einer Rast eingeladen.



Die Bauern der Shan-Berge gehören verschiedenen Volksgruppen an, die noch heute ihre eigene Sprache sprechen.
Das Volk der Shan ist dabei die größte Gruppe mit ca. 5 Mio. Menschen, die sich aber auch auf andere Gebiete Myanmars verteilen bzw. in Thailand, China und Laos zu Hause sind.
Ein Teil der über 100 Volksgruppen Myanmars kämpft noch heute bewaffnet um ihre Unabhängigkeit gegen die Regierungstruppen, doch nicht im Gebiet der Trekkingtour.
Der Norden Myanmars ist dagegen wegen dieser Kämpfe für Touristen gesperrt.

Unsere tägliche Teepause im Wohnzimmer eines Bergbauern


Am zweiten Tag sind wir viel in den Tälern der Shan-Berge und um die Felder der Bergbauern gewandert, wobei die Feldarbeit zum allergrößten Teil von den Frauen verrichtet wird.
Dabei mussten wir auch einige, wacklige Bambusbrücken einzeln überqueren.



Ein trockenes Reisfeld, das auf den bald kommenden Monsunregen wartet.


Zum Schluss des Tages erwartete uns erneut ein kräftiger Aufstieg, der mit einem schönen Ausblick und Sonnenuntergang belohnt wurde.



Donnerstag, 18. Mai 2017

Trekking von Kalaw zum Inle-See (1. Tag)

Morgens um 8 Uhr habe ich mit einer Gruppe von 14 Leuten Kalaw, das auf einer Höhe von 1320 m liegr, in Richtung der Shan-Berge im Hintergrund des Bildes verlassen.
Jordan, ein 42jähriger Londoner und ich waren die einzigen Alten in der Gruppe, wurden aber von der Chefin der Trekking-Agentur nach einigem Zögern doch der "Drinking Group" zugeordnet.


Zunächst wanderten wir an den Feldern der Bauern um Kalaw entlang.
Im Vordergrund ist ein Blumenkohl-Feld zu sehen.


Danach marschierten wir durch den tropischen Bergwald. Das Zirpen tausender Zikaden hat uns dabei über mehrere Stunden begleitet.


Die Shan-Berge sind bis zu 2673 m hoch, umfassen ein Gebiet von 560 x 330 km und dehnen sich bis China und Thailand aus.


Auf unserem Weg durch die Shan-Berge haben wir jeden Tag eine Teepause in einem Bergbauerndorf gemacht und


waren für die Kinder der Dörfer natürlich eine willkommene Abwechslung, die sie begutachten konnten.


Nach dem Abstieg vom Bergbauerndorf ging es in einem Tal der Shan-Berge auf den Bahngleisen weiter und vorbei am Swimmingpool der Wasserbüffel, die außerhalb ihrer Ferien die Pflüge der Bauern ziehen müssen.
Während der dreitägigen Wanderung habe ich keinen einzigen Traktor gesehen.


Schließlich erreichten wir einen kleinen Bahnhof und 10 Minuten später fuhr tatsächlich ein Zug ein, der für geschäftiges Treiben auf dem Bahnsteig sorgte.
Als ich eine Frau mit Brombeeren entdeckte,  habe ich gleich zugeschlagen und unsere Gruppe damit versorgt.



Nach der Rast am Bahnhof ging es wieder bergauf, bis wir zu unserer Unterkunft bei einem Bergbauern gelangten und



unsere wohlverdiente, kalte Dusche im Freien genießen konnten.