Donnerstag, 30. November 2017

Victoriafälle - Weltnaturerbe zwischen Simbabwe und Sambia

Die Victoriafälle sind UNESCO Weltnaturerbe und liegen zwischen den Städten Victoria Falls in Simbabwe und Livingstone in Sambia.
Die Einheimischen nennen die Wasserfälle Mosi-oa-Tunya (donnernder Rauch).
Im Bild sieht man den Devil's Cataract der ca. 1700 m breiten Wasserfälle, die durch die Erosionstätigkeit des Flusses Sambesi entstanden sind, der das weiche Sedimentgestein zwischen dem harten, vulkanischen Gestein Basalt im Laufe von Hunderttausenden von Jahren fortgespült hat. Dadurch ändern sich in diesem langen Zeitraum auch das Aussehen und die Lage der atemberaubenden Wasserfälle ständig.
Das erste Video gibt es hier:
https://m.youtube.com/watch?v=QweHcmh5_Zo&feature=youtu.be



Auf dem folgenden Bild ist der "donnernde Rauch" besonders schön zu sehen und durch seine hohe Luftfeuchtigkeit ist in diesem Abschnitt der Wasserfälle sogar ein kleiner Regenwald entstanden, den man sonst hauptsächlich ja um den Äquator herum antrifft.



Am westlichen Beginn der Fälle bleibt man dagegen noch trocken, doch sobald man sich nach Osten bewegt, wird man und das Handy zum Fotografieren vom "donnernden Rauch" ganz schön nass gemacht.
https://m.youtube.com/watch?v=Kk06A3bS-xM



Auch bei meinem letzten Besuch vor 5 Jahren waren die Main Falls am Ende der Trockenzeit faszinierend, allerdings sind sie dieses Jahr am Beginn der Regenzeit noch beeindruckender.


Die östlichen Teile der Fälle (z. B. Armchair Falls, Eastern Cataract) werden erst am Ende der Regenzeit mit Wasser bedeckt sein.
Im Moment ist jedoch gerade dieser Kontrast zwischen den Wassermassen im Westen und den überwiegend trockenen Teilen im Osten überwältigend.
https://m.youtube.com/watch?v=2cE_MisVcwI




Und so sieht der "donnernde Rauch" dann im Mai aus, wenn der Sambesi die Wassermassen der letzten Regenzeit die bis zu 100 m hohen Fälle hinabstürzen lässt.


Mittwoch, 29. November 2017

Lusaka - Hauptstadt von Sambia

Die Fahrt nach Lusaka (Hauptstadt von Sambia) begann um 6 Uhr am Verkaufsstand von Kob's Bus Services in Lilongwe (Hauptstadt von Malawi).
Bereits zu dieser frühen Stunde herrschte reges Treiben vor dem Bus, denn es wurde unter anderem auch der kleine, silbrige und getrocknete Fisch Usipa von den Großhändlern verkauft, den ich ja bereits am Lake Malawi beim Fischer Daniel gesehen und in Lilongwe im Hotel gegessen hatte.


Auf dieser Reise nach Lusaka habe ich aus dem Bus heraus auch ein kleines Video erstellt, das die Fahrt durch eine sambische Kleinstadt zeigt und das typische Leben an den Hauptstraßen Afrikas festhält.
https://m.youtube.com/watch?v=P2b4auwtIds
Die Landschaft war grandios, mit weiten Ebenen und Tälern, die von kleineren Bergen und Gebirgszügen umrahmt sind.
Und die Flusstäler werden dann am Ende der Regenzeit auch wieder vollständig gefüllt sein.


Fast an jeder Haltestelle stürmen die Händler an den Bus, um ihre Waren (Obst, Getränke, Chicken, Lutscher, ...) zu verkaufen.


Lusaka, die 2 Millionen Metropole Sambias, hat im Gegensatz zu Lilongwe ein großes Bus Terminal, in dem man sofort von den Verkäufern der verschiedenen Busunternehmen umringt wird, sobald man das Gelände betritt.


Die Marketingabteilung dieses Unternehmers am Bus Terminal müsste eigentlich mit dem Slogan "probably die kleinste Wurstbude der Welt" werben, so wie Carlsberg mit seinem Spruch "probably the best beer of the world" Malawi zugepflastert hat.


Sambia hat durch seine riesigen Kupfervorkommen einen Entwicklungssprung gemacht, der durch die spekulativen Schwankungen des Kupferpreises an den Finanzmärkten jedoch sehr labil ist.
Trotzdem sieht man an den Shopping Malls in Lusaka, dass hier viel mehr Geld vorhanden ist als in Malawi und Mosambik.
Andererseits sind 60 % der Bevölkerung weiterhin arm und bettelnde Straßenkinder begegnen einem jeden Tag.


Neben den Shopping Malls gibt es auch Fußgängerzonen für die "normalen" Leute.
Diese hier hat sogar eine Abflussrinne für die Regenzeit, doch nach einem mehrstündigen Schauer stand sie trotzdem unter Wasser.


Das liegt vor allem an den unglaublichen Massen von Müll, die überall in Lusaka zu finden sind (selbst vor dem Gebäude mit Büros der Regierung) und die Abflusskanäle verstopfen.


Dies hier wäre in Deutschland wohl die Installation eines wichtigen Künstlers, in Lusaka ist es einfach das Warenangebot einer Reparaturwerkstatt.


Die Fußballfans in Lusaka ernähren sich während des Spiels mit frisch geschälten Ananas, Mangos und Gurken, doch Bier (Castle aus Südafrika) gab es trotzdem zu kaufen! 😀


Das Nationalmuseum in Lusaka ist mittelmäßig, doch seinen größten Schatz, einen Fiat Topolino aus den 30er Jahren, habe ich auf dem Weg zur Toilette unter einer Treppe entdeckt. Diese Banausen!


An der Hauptstraße in Lusaka, der Independence Ave, werden neben Autoteilen auch Spiele, Kopfhörer fürs Handy, ... von den fliegenden Händlern verkauft, die sich nicht nur bei roter Ampel zwischen den Autos tummeln.


Eine private Universität in Lusaka, die dutch Zugangskontrollen und Drehgitter abgesichert ist. Das ist schon krass, aber offensichtlich notwendig!


In Sambia sind ca. 90 % der Bevölkerung Christen und deshalb hat sich auch der EDEKA Südost-Afrikas "Shoprite" bei 30 Grad in Weihnachtsstimmung gebracht!


Sonntag, 26. November 2017

Elephant Orphanage Project bei Lusaka (Sambia)

Das Elephant Orphanage Project befindet sich ca. 10 km südlich von Lusaka (Sambia), auf dem 650 ha großen Gelände der Lilayi Lodge, die seit über 100 Jahren im Besitz der britischen Familie Miller ist.
Es zieht verwaiste Elefantenkinder auf, deren Mütter von Wilderern getötet wurden.
Jeden Tag um 11.30 Uhr kehren die kleinen Elefanten von ihrem Spaziergang durch den Busch zurück, um ihren 2 Liter Kraftdrink aus Milch, Proteinzusätzen, Vitaminbeigaben, etc. zu erhalten.
Der Einmarsch der 5 Schützlinge in die Arena für die Besucher erfolgte sehr schnell, da sie natürlich begierig auf den Cocktail waren.




Das Video zur Fütterung mit dem Kraftdrink, den die Elefanten alle 3 Stunden (auch nachts) erhalten, gibt es auf YouTube.
https://m.youtube.com/watch?v=GTUADXJmda4



Nach dem Aperitif wurde dann richtig gevespert.
https://m.youtube.com/watch?v=BfVotw_AH_I


Auf die Mahlzeit folgte das erfrischende Bad im Schlamm und
https://m.youtube.com/watch?v=Xf-1GdzABtc


natürlich wurde dabei auch ein bisschen gespielt und gerangelt.
https://m.youtube.com/watch?v=Q0CzL1j47ZQ




Wenn die Elefanten groß sind, werden sie in die sambischen Nationalparks gebracht, um Anschluss an eine Herde zu finden.


Eine Giraffe, vier Wasserböcke und ein Schwabe

Da ich über 2 Stunden vor der Fütterung der kleinen Elefanten schon am Eingang war, habe ich alleine noch einen Spaziergang durch den 650 ha großen Park gemacht und mal wieder richtig Dusel gehabt! 😀


Die 3 km lange Hauptstraße zur Lodge erschien mir zu langweilig. Deshalb bin ich gleich rechts den kleinen Weg in den Busch abgebogen und


keine 15 Minuten später sah ich auch schon die ersten Antilopen, die allerdings sehr scheu waren und sich von dannen machten.
In der Bildmitte ist noch eine zu erkennen, bevor auch sie die Flucht ergriff.


Nach einer weiteren Viertelstunde Spaziergang, während dem ich von unzähligen Grashüpfern begleitet wurde, sah ich in ca. 150 m Entfernung zwischen den Bäumen Giraffen.
Ich verließ den Weg und durch meinen Lärm bewegte sich die Herde ohne Hektik von mir weg.
Nur der wunderschöne Boss blieb stehen und beobachtete meine Handlungen und ich natürlich seine, da ein solches Erlebnis für mich Neuland war.


Da ich mich voll auf die mächtige Giraffe konzentrierte, bemerkte ich zunächst gar nicht die vier Wasserböcke, die sich ebenfalls im Wald befanden und mich anstarrten.


Der Chef der Herde blieb bei meiner weiteren Annäherung ruhig stehen, während die anderen Giraffen schon nicht mehr zu sehen waren.


Eine der allesamt weiblichen Wasserböcke wurde nun mutiger und folgte mir bei meinem langsamen Gang zur Giraffe, was ich schon ein bisschen komisch fand!



Als ich dann vielleicht 25 m von diesem grandiosen Tier entfernt war, drehte er sich um und folgte ganz ruhig seiner Herde.



Ich ging wieder zurück zum Weg, wobei mich meine neu gewonnene Freundin ein Stück weit begleitete, ehe auch sie zu ihrer Gruppe zurückkehrte.


Später sah ich noch weitere kleinere Antilopen und Wildhühner, die ich allerdings nicht überreden konnte, vor der Kamera zu posieren und somit nur die uralten Basaltfelsen als Fotomotiv übrig blieben.


Donnerstag, 23. November 2017

Ostafrikanisches Mischmasch (Teil 1)

Mosambik und Malawi gehören beide zu den ärmsten Ländern der Welt, doch Mosambiks Entwicklung geht nach oben, da große Erdgasvorkommen vor der Küste gefunden wurden und es riesige Kohlereserven besitzt.
Doch solange wir es den Konzernen erlauben, diese Rohstoffe viel zu billig an ihre Tochterfirmen in den Steueroasen zu verkaufen (was laut den Vereinten Nationen für Afrika zu Steuerverlusten von 50-100 Milliarden US-Dollar pro Jahr führt) und die Spekulationen mit Rohstoffzertifikaten an den Finanzmärkten nicht unterbinden, werden die afrikanischen Länder weiterhin keine fairen Preise für ihre Naturschätze bekommen.
Im Bild zwei Vorarbeiter der britischen Gemüsefarm in Mosambik und einer der unzähligen Inselberge Ostafrikas.


In beiden Ländern sind die islamischen Gemeinden sehr aktiv, insbesondere in den ärmeren Vierteln der Städte. Inwieweit der Anteil von 10-20 % Muslime am Steigen ist, kann ich nicht sagen.


Das touristische Potential von Malawi und Mosambik ist enorm und wird auch von einigen weißen Südafrikanern genutzt, die hier noch das "wahre Afrika" suchen und finden.


Abholzung ist ein großes Problem, da die armen Leute mit Holz kochen und Holzkohle oft ihre einzige Einkommensquelle ist. Daneben gibt es auch einen lebhaften Holzhandel.


Man findet überall kleine Bäckereien, die meistens von Indern betrieben werden, die auch die Besitzer von Supermärkten sind.


Das angeblich wirtschaftliche Zentrum Blantyre (Malawi) besteht fast nur aus Banken und Straßenkindern, die mich teilweise bis zum Hoteleingang "verfolgt" haben.


Das Pech mit Dietmars Autos hat uns in Mosambik viel Zeit gekostet, doch zu interessanten Begegnungen geführt und mal wieder gezeigt, dass es in Afrika immer eine Lösung gibt, für die man allerdings Gelassenheit und Zeit braucht.


Außerdem waren am Straßenrand schöne Wechsel- bzw. Wandelröschen zu entdecken.


Dieser "Wald" bei Liwonde (Malawi) besteht nur aus einem Baum, der Ausläufer entwickelt, die sich in die Erde eingraben und an anderer Stelle wieder nach oben schießen.


Der Besitzer der Mawila Lodge in Liwonde (Malawi) wird im Internet als Gauner betitelt, da er überhöhte Preise fürs Abendessen kassiert. Allerdings hat er mich auch 3 Tage herumgefahren und wollte zum Schluss nur 10 US-Dollar, was viel zu wenig war und deshalb von mir verdreifacht wurde.