Die Fahrt nach Lusaka (Hauptstadt von Sambia) begann um 6 Uhr am Verkaufsstand von Kob's Bus Services in Lilongwe (Hauptstadt von Malawi).
Bereits zu dieser frühen Stunde herrschte reges Treiben vor dem Bus, denn es wurde unter anderem auch der kleine, silbrige und getrocknete Fisch Usipa von den Großhändlern verkauft, den ich ja bereits am Lake Malawi beim Fischer Daniel gesehen und in Lilongwe im Hotel gegessen hatte.
Auf dieser Reise nach Lusaka habe ich aus dem Bus heraus auch ein kleines Video erstellt, das die Fahrt durch eine sambische Kleinstadt zeigt und das typische Leben an den Hauptstraßen Afrikas festhält.
https://m.youtube.com/watch?v=P2b4auwtIds
Die Landschaft war grandios, mit weiten Ebenen und Tälern, die von kleineren Bergen und Gebirgszügen umrahmt sind.
Und die Flusstäler werden dann am Ende der Regenzeit auch wieder vollständig gefüllt sein.
Fast an jeder Haltestelle stürmen die Händler an den Bus, um ihre Waren (Obst, Getränke, Chicken, Lutscher, ...) zu verkaufen.
Lusaka, die 2 Millionen Metropole Sambias, hat im Gegensatz zu Lilongwe ein großes Bus Terminal, in dem man sofort von den Verkäufern der verschiedenen Busunternehmen umringt wird, sobald man das Gelände betritt.
Die Marketingabteilung dieses Unternehmers am Bus Terminal müsste eigentlich mit dem Slogan "probably die kleinste Wurstbude der Welt" werben, so wie Carlsberg mit seinem Spruch "probably the best beer of the world" Malawi zugepflastert hat.
Sambia hat durch seine riesigen Kupfervorkommen einen Entwicklungssprung gemacht, der durch die spekulativen Schwankungen des Kupferpreises an den Finanzmärkten jedoch sehr labil ist.
Trotzdem sieht man an den Shopping Malls in Lusaka, dass hier viel mehr Geld vorhanden ist als in Malawi und Mosambik.
Andererseits sind 60 % der Bevölkerung weiterhin arm und bettelnde Straßenkinder begegnen einem jeden Tag.
Neben den Shopping Malls gibt es auch Fußgängerzonen für die "normalen" Leute.
Diese hier hat sogar eine Abflussrinne für die Regenzeit, doch nach einem mehrstündigen Schauer stand sie trotzdem unter Wasser.
Das liegt vor allem an den unglaublichen Massen von Müll, die überall in Lusaka zu finden sind (selbst vor dem Gebäude mit Büros der Regierung) und die Abflusskanäle verstopfen.
Dies hier wäre in Deutschland wohl die Installation eines wichtigen Künstlers, in Lusaka ist es einfach das Warenangebot einer Reparaturwerkstatt.
Die Fußballfans in Lusaka ernähren sich während des Spiels mit frisch geschälten Ananas, Mangos und Gurken, doch Bier (Castle aus Südafrika) gab es trotzdem zu kaufen! 😀
Das Nationalmuseum in Lusaka ist mittelmäßig, doch seinen größten Schatz, einen Fiat Topolino aus den 30er Jahren, habe ich auf dem Weg zur Toilette unter einer Treppe entdeckt. Diese Banausen!
An der Hauptstraße in Lusaka, der Independence Ave, werden neben Autoteilen auch Spiele, Kopfhörer fürs Handy, ... von den fliegenden Händlern verkauft, die sich nicht nur bei roter Ampel zwischen den Autos tummeln.
Eine private Universität in Lusaka, die dutch Zugangskontrollen und Drehgitter abgesichert ist. Das ist schon krass, aber offensichtlich notwendig!
In Sambia sind ca. 90 % der Bevölkerung Christen und deshalb hat sich auch der EDEKA Südost-Afrikas "Shoprite" bei 30 Grad in Weihnachtsstimmung gebracht!